Fast in jeder Zeitung kämpfe ich um die Erhaltung des echten und einzigartigen Knabstruppers. Nach den letzten Äußerungen des Vorstandes, der Körung in Lentförden und der neuesten Bewertung in Tarmstedt ist mir Angst und Bange geworden.

Europaweite, freundschaftliche Verbindungen ermöglichten mir die Einsicht in die Zuchtaktivitäten klassischer Pferderassen, z.B. hat Dr. Norbert Zalis in Kladrub alle Zuchtverfehlungen aussortiert und als tschechisches Warmblut deklariert. Er ist mit 35 Stuten neu angefangen. Er sagte: “Lieber ein Ende mit Schmerzen als Schmerzen ohne Ende.”

Die Reinzucht ‚Kladruber‘ sind heute Weltkulturerbe und werden finanziell reichlich unterstützt.  Bei den Lipizzanern sieht es aus längerer Sicht ähnlich aus, man hat, so gut es ging, alles Fremdblut aussortiert. Nach Angaben von Dr. Oulehla ist das Arabisches Vollblut, daß vor ca. 60 Jahren eingekreuzt wurde, ein großes Problem. Es läßt sich nicht so leicht ausflechten. Nebenbei berichtet Dr. Olehla, daß er in Dänemark genau soviel Probleme mit den Lipizzanern hätte. Seine spottenden Worte: “15 Lipizzaner in 24 Zuchtverbänden und jeder ist der Klügste. Ich habe ihnen eindeutig geschrieben, ihr könnt soviel große weiße Pferde züchten wie ihr wollt, Lipizzaner werden das nie.”

Beide Zuchtleiter mit weitgehendst bewältigten Altlasten, haben volle Unterstützung zugesagt und wollen helfen die Probleme der Teilbegründerrasse Knabstrupper zu bewältigen. Wenn der Vorstand mit Äußerungen wie: “Wer nicht den direkten Anschluß an das Gut Knabstrup sucht…” usw. hantiert, und in jedem Heft polnische Angloaraber in den Vordergrund stellt, sollte man sich über den Verbleib dieser Personen in der Leitung der Interessengemeinschaft Gedanken machen. Wenn unverantwortliche Hengsthalter holländische Appaloosa, fast reine New Forest, gefleckte Reitponys, Angloaraber, Trakehner und Shettland Ponys als Veredlerhengste vorstellen, geht am Knabstrupperhimmel bald das Licht aus, denn sie passen dazu wie Wasser zum Feuer. Es gibt keine Zwerg- und keine Sportknabstrupper. Diese Worte sind Lufthaken verfehlter Zuchtpolitik. Die Pferde, die nun einmal nichts dafür können, müssen schnellstens in Sportpferdezuchten untergebracht werden, sofern man diesen Mischmasch dort haben will. Sie schmücken sich mit einem Namen, der ihnen nicht im entferntesten zusteht. Wenn das nicht fruchten sollte, werden wir diese, eine der wertvollsten Zuchten der Welt, mit Hilfe der Familie Gram-Lunn, Besitzer des Gut Knabstrup, und den Zuchtleitern aus Tschechien und Österreich evt. auch des ZFDP, trennen. Die weltweit relativ neue Einstellung der Reinerhaltung der Tierrassen wird unser Vorhaben sicher erleichtern.  Im nächsten Heft werden wir einen ausführlichen Bericht der Familie Gram-Lunn zu diesem Thema bringen. Mit der Bewertung einer Hengstleistungsprüfung im herkömmlichen Sinne sollte man sehr vorsichtig sein, sie werden zur Zeit in den Vordergrund gestellt, sagen aber nichts über ein Barockpferd aus, eher über seine Fremdblutanteile. Was ein Barockpferd kann, kann nur ein Barockpferd. Wir appellieren an jeden echten Knabstrupperzüchter, mit Knabstrupper-blutanteilen verantwortlich umzugehen, damit sich auch die  nachfolgenden Generationen an diesen herrlichen Pferden erfreuen können.

Wir möchten darauf hinweisen, daß die Meinung des Vorstandes nicht die Meinung der Gruppe der Originalzüchter repräsentiert.

Mit züchterischem Gruß

Heinz Hackmann

 

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